Bundesrat Guy Parmelin warnt vor Wohnungsnot

In einem Artikel, den wir Ende November 2022 veröffentlicht haben, teilten wir eine Studie der Raiffeisenbank, die vor einem bevorstehenden Mangel an neuen Wohnungen angesichts des dynamischen Bevölkerungswachstums in unserem schönen Land warnte.

Der eidgenössische Wirtschaftsminister, Herr Guy Parmelin, greift dieses brisante Thema in einem Interview mit der „SonntagsZeitung“ auf, in dem er vor den Folgen der Wohnungsnot warnt, die unsere wirtschaftliche Entwicklung einschränken und zu sozio-politischen Spannungen führen kann.

Projekte zur Verdichtung durch Quartierpläne oder die Verdichtung von Wohngebieten haben Mühe, sich zu verwirklichen, da sie auf Widerstand stoßen. Guy Parmelin stellt beispielsweise fest, dass sich die Bearbeitungszeiten für Baugenehmigungen in den letzten 20 Jahren von 90 Tagen auf 150 Tage verlängert haben. Der Berufsstand fordert seit mehreren Jahren eine Vereinfachung der Genehmigungsverfahren und die Begrenzung von Verzögerungsbeschwerden, wie es in vielen Ländern der Fall ist.

Es sei angemerkt, dass diese Debatte über Einspruchsverfahren nicht nur im Bereich der Wohnimmobilien zu finden ist. Auch der Bau neuer Staudämme, die Errichtung von Solarparks in den Höhenlagen des Alpenraums oder die Errichtung von Windparks zur Erzeugung von grüner und lokaler Energie leiden unter zahlreichen rechtlichen Hindernissen.

Das allgemeine Interesse der Bevölkerung muss mit der Gewährleistung eines leichteren Zugangs zu neuen und nachhaltigen Wohnungen berücksichtigt werden. Es bleibt zu hoffen, dass die Exekutive und die Legislative auf Bundesebene wie der Minister die richtige Einschätzung der Herausforderung vornehmen, der wir uns kollektiv stellen müssen, um sicherzustellen, dass jährlich etwa 50.000 Wohnungen fertiggestellt werden, während wir es 2021 nur geschafft haben, 46.000 Wohnungen fertigzustellen, und noch weniger in 2022.

Quelle: 20min.ch